Fahrt zu den Tihamas "Blumenkinder"

 

Es ist lange her. 1985 im Zuge unseres Auslandsaufenthaltes in Saudi Arabien von 1982 bis 1985, wo wir eine wirklich tolle Zeit erlebt hatten, konnte ich die Erfahrung mit einer kleinen Expedition machen. Die Fahrt zu den Tihamas. Einem urwüchsigen Volk welches inmitten eines Wadis unter den primitivsten Bedingungen lebt. Wie es heute dort ist, nach über 30 Jahren, kann ich nicht beurteilen. Dieses besagte Wadi sollte bis zum roten Meer führen und unsere Planung war es, bis dorthin zu fahren obwohl, mit heutigen Augen gesehen, wir eigentlich nicht für diese weite Tour ausgerüstet waren.

Die Tour bzw. Strecke durch das Wadi und teilweise Gebirgslandschaften war für Mensch und insbesondere Maschine, mehr als anspruchsvoll und eine wirkliche Tortur. Unsere Fahrt wurde an einer schmalen Gebiergsdurchfahrt schließlich gestoppt, an welcher ein riesiger Felsbrocken den Weg versperte und ein Durchkommen unmöglich machte. Von anderen Kollegen wurde unsere Expedition später nochmals durchgeführt und die Passage zum roten Meer geschafft. Als unsere Kollegen später an dieser Stelle kamen war der Felsbrocken weg. Wir haben vermutet, dass mit Feuer und in Folge kaltem Wasser der Stein Stück für Stück von den Tihamas weggesprengt wurde.

Im nachhinein gesehen hatten wir damals festgestellt, dass das liegenbleiben eines Fahrzeug, ohne direkte Reparatur vor Ort keine Möglichkeit der Rückführung gehabt hätte. Abschleppen oder dergleichen wäre nicht möglich gewesen. Man kann es an den Bildern im Video gut nachvollziehen.

Das Video ist sehr lang und für den Außenstehenden sicherlich nach einer Weile etwas langweilig. Klickt Euch am besten durch das Video durch, denn es gibt sicherlich ein paar sehr interssante Sequenzen. Wir waren damals zu sechst. Mit in meinem Fahrzeug, dem Nissan, saß unser Campdoktor, ein rechter Abenteurer. Er hatte alles an Gegenmittel für Schlangen und Skorpionbisse oder Stiche dabei.

Im anderen Fahrzeug saß unser Kameramann Rolf Amann (Bauingenieur) und Dieter Schürenberg (seineszeichens Vermesser) und im dritten Jeep Manfred Engel (für die Wasser- u. Abwasserversorgung auf Baustelle und Camp zuständig) sowie Edgar Damm (Chef der Betonmischanlage). Ich selber war für die Energieversorgung auf Baustelle und Camp zuständig.

Was aus den ganzen Kollegen wohl geworden ist, man hat sich aus den Augen verloren. Leider ist Manfred Engel bereits vor vielen Jahren verstorben. Er war ein echter Kollege und ein waschechter Bayer (der Mann mit Sonnenbrille und Pfeife). Edgar Damm war damals schon etwas älter und dürfe, wenn er noch lebt heute auf die 90 zugehen. Er hat immer beklagt, dass ihm der rechte kleine Finger fehlte und hat geflucht, dass ihm beim Wasserschöpfen mit beiden Händen, dass Wasser immer an der Stelle mit dem fehlenden Finger rausläuft. So ein Mist aber auch.


Der Film wurde von Rolf Amann zu einer Zeit gedreht, als es gerade mit den Videofilmen los ging und auch noch recht teuer war. Gefilmt hatte er mit einer 8mm Sony Videokamera, damals neu auf dem Markt und schon etwas besonderes. Er hat dann für alle VHS Cassetten erstellt, tja und meine hat dann fast 30 Jahre in der Schublade geschlummert. Bearbeitet digitalisiert und mit Gema freier Musik hinterlegt wurde der Film dann von Gerhard- W. Woyte (World Film - GWW - 2014). Vielen Dank nochmals für die Arbeit.